Niederohmmessung

Bei der Niederohmmessungen wird die gut leitende Verbindung zwischen leitfähigen Teilen kontrolliert: der im Fehlerfall (z.B. Spannung am Gehäuse) auftretende Strom (Kurzschlussstrom) soll so gross sein, dass der vorgeschaltete Überstromunterbrecher innerhalb der vorgegebenen Zeit den Strom abstellt.

Grundlagen

Das Funktionsprinzip der Niederohmmessgeräte entspricht dem Ohmschen Gesetz, also: R = U / I. Das Prüfgerät erzeugt einen Messstrom von mindestens 200mA und misst die Spannung, die sich einstellt. Aus diesen Werten wird der Widerstand berechnet. Je besser die Verbindung ist, desto niedriger ist der angezeigte Widerstandswert und desto besser ist die Leitfähigkeit.

Zweck

  • Schutzleiter (PE): Schutz durch automatische Abschaltung im Fehlerfall (Personenschutz)
  • Potenzialausgleichsleiter (PA): minimiert unterschiedliche elektrische Potenziale
  • Blitzschutz: Schutz gegen schädliche Auswirkungen von Blitzeinschlägen


Der Schutzleiter ist eine wesentliche Voraussetzung für die beiden Massnahmen „Schutzerdung/Schutzpotentialausgleich“ und „Automatische Abschaltung im Fehlerfall“. Der Schutzleiter stellt eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den berührbaren, elektrisch leitfähigen Teilen eines Betriebsmittels und der Erdungsanlage her und bildet so einen Stromkreis für den Fehlerfall*.

Der Schutzpotentialausgleich ist der Potentialausgleich zwischen allen in ein Gebäude führenden fremden leitfähigen Teilen (wie metallenen Wasserleitungen, Abwasserleitungen oder Gasleitungen mit Isolierzwischenstück) sowie „fremden leitfähigen Teilen im Gebäude“ wie metallenen Leitungen, Klimaanlage, Heizung und/oder „leitfähigen Teilen im Handbereich von Personen“ und der Haupterdungsschiene*.

Messgeräte

Nur ein Niederohmmessgerät oder ein Installationstester erzeugt den erforderlichen Prüfstrom von 200mA bei einer Prüfspannung von 4... 24V. Eine Messung mit einem handelsüblichen Multimeter oder Summer ist nicht zulässig. Zudem verfügt ein gutes Messgerät über weitere wichtige Messfunktionen:
  • Erkennung einer evtl. vorhandene Fremdspannung: die Messung sollte in diesem Fall gesperrt sein.
  • Numerische Anzeige des Widerstands in Ohm
  • Automatische Umpolung oder Messung mit Wechselstrom


Prüfstrom und Erfahrungswerte

  • Prüfstrom: min. 200mA DC oder AC
  • Schutzleiter: <1Ω
    Potenzialausgleichsleiter: <0.1Ω (<100mΩ)


Vorgehen

  • Messgerät prüfen: Messspitzen kurzschliessen und Messleitung kompensieren (Nullabgleich).
    Der Wert muss auf 0Ω sinken.
    Wird die Messleitung geändert (längere, kürzere oder andere Leitung), muss der Nullabgleich wiederholt werden. Bei Messgeräten mit 4-Leiter Messprinzip muss kein Nullabgleich vorgenommen werden.
  • Messung zwischen Schutzleiterschiene (Hauptverteilung) und
    - PE-Anschluss von Steckdosen.
    - geerdeten Gehäuseteilen
    - anderen geerdeten, berührbaren, leitfähigen Teilen.



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*Quelle: Wikipedia